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Agile Working und neurophysiologische Erkenntnisse – Teil 2

Im ersten Teil des Beitrags von „Agile Working und neurophysiologische Erkenntnisse“ ging es um die Feststellung, dass das Gehirn und die Produktivität bedeutend von Bewegung profitieren. Mit verantwortlich ist das Hirnreifungsprotein BDNF, das dafür sorgt, dass Denkprozesse schneller und effektiver werden.

Wohlbefinden, Reize und Bewegung

Regelmäßige körperliche Aktivität vermag die Anzahl neugebildeter Nervenzellen zu verdoppeln. Dazu braucht es aber im Alltag bewegungsstimulierende Raum-/Arbeitsbedingungen. „Environmental enrichment“ steht seit Jahren im Fokus, wenn es darum geht, essenzielle gesunde Verhaltensweisen zu ermöglichen und pathogenes Verhalten zu reduzieren. Dabei geht es primär darum, das körperlich-geistige Wohlbefinden der Mitarbeiter durch eine ausgewogene und möglichst natürliche Stimulation der Sinnesorgane zu fördern – mit einer reizreichen Umwelt. Wohlbefinden im Allgemeinen und vor allem auch geistige Arbeit im Speziellen sind die Nutznießer. Ein Mangel an Sensoren, die nur durch Bewegung aktiviert werden können, kann zu Haltungs- und Verhaltensstörungen, zu Konzentrationsdefiziten, zu Sprach-, Lese- oder Rechenschwächen führen. So konnte eine Forschergruppe den direkten Zusammenhang zwischen einer reizreichen Umwelt und der Ausschüttung von nervenschützenden Faktoren im Gehirn feststellen. Solche Proteine unterstützen Nervenzellen bei ihrer Differenzierung und erhalten sie am Leben. Sie gelten allgemein als Schlüsselkomponente für die Anpassungs- und Umstellungsfähigkeit des Gehirns (biopositive neuronale Plastizität) und bilden somit die Basis für Denkprozesse.

Agile Working agiles arbeiten selab

Das Gleichgewicht von Körper und Geist

All diese Erkenntnisse geben uns zu verstehen, dass Körper, Geist und Psyche eine Einheit bilden, dass jegliche Trennung unnatürlich ist. Die positiven Effekte von Bewegung auf die geistige Fitness sind durch entsprechende Studien belegt worden. Permanente Haltungswechsel, das Stehen und das Bewegen im Raum erhöht die Aufmerksamkeit, indem Sauerstoff und frisches Blut durch das Gehirn gepumpt werden. Untersuchungen haben auch gezeigt, dass die Verwendung unserer Hände zum Gestikulieren, Zeichnen oder Schreiben unsere sensomotorischen Systeme aktiviert, die bei Inaktivität nicht angetippt werden. Umgebungen, die eine Reihe von Körperhaltungen und positiven Reizen ermöglichen, fördern ebenfalls das Engagement.

Stanford-Forscher fanden heraus, dass Gehen die kreative Inspiration fördert: Es steigerte die kreative Leistung einer Person um durchschnittlich 60 Prozent. In einer anderen Stanford-Studie, die im Buch „Make Space“ veröffentlicht wurde, untersuchten die Forscher vier Prototypenräume, um zu verstehen, wie sich Arbeitsumgebungen auf die Zusammenarbeit auswirken. Der Raum, der die Schüler zum Stehen und Bewegen ermutigte, „ermöglichte eine herzhafte Ernte von Ideen“. Umgekehrt „setzten sich Schüler, die bequem auf Sofas saßen, oft zurück, um andere Ideen zu kritisieren, anstatt neue zu kreieren.“ Unsere Gehirne und Körper sich ausgelegt für regelmäßige Bewegung im Alltag, für Bewegung in einer natürlichen Umgebung.

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