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Agiles Lernen und Arbeiten – was ist damit gemeint?

Das Wort „agil“ wird derzeit inflationär benutzt und häufig fälschlicherweise mit „beweglich“ gleichgesetzt. Dabei versteckt sich dahinter ein interessanter Ansatz, um den komplexen Anforderungen der Zukunft besser gerecht werden zu können. „Agile“ stammt aus dem Bereich der Softwareentwicklung und steht für prozessorientiertes Herangehen an die Arbeit. Agile Arbeitsweisen werden inzwischen in zahlreichen Industriezweigen genutzt, um schnell zu Ergebnissen zu kommen, flexibler zu sein und noch gezielter auf den Kunden einzugehen. Zentrale Annahme sowohl des Konzepts des agilen Arbeitens als auch des agilen Lernens ist, dass sich die Umwelt und somit Anforderungen permanent verändern und eine schnelle Anpassungsfähigkeit zu besseren Erfolgen führt. Agilität soll helfen, crossfunktional besser zusammenzuarbeiten, mehr Transparenz und Kooperation mit Kommunikation zu schaffen und sowohl die Produktivität als auch die Motivation der Mitarbeiter durch mehr Verantwortung zu erhöhen. Dabei sind Ausprobieren, Lernen und Adaptieren der wichtige Lerndreiklang, der in vielen Fällen in Kollaboration mit anderen (social learning) stattfindet.

Studien bestätigen: Menschen, die in Teams arbeiten, innovieren schneller, erzielen bessere Ergebnisse und berichten von einer höheren Arbeitszufriedenheit. Unternehmen, die die Zusammenarbeit am Arbeitsplatz fördern, sind mit fünfmal höherer Wahrscheinlichkeit leistungsstark und rentabler. Unternehmen setzen auf das soziale Kapital – die Mitarbeiter.

Smarte Arbeitsumgebungen für beste Performance

Die Leistungsstärken von Teams sind unterschiedlich. Wenig an ihrer Arbeit ähnelt dem, was sie in der Vergangenheit getan haben. Ihre Tage sind gefüllt mit einem endlosen Austausch von Informationen und Ideen, die in schnellen Iterationszyklen arbeiten. Ihre Aufgaben sind voneinander abhängig und ihre Projekte fließend. Es braucht also ein smartes Arbeits-/Lernumfeld, das zum Ziel hat, agiles Lernen und Prozesse möglichst effizient zu unterstützen, sodass die Performance gesteigert werden kann. Hierzu gehört unter ganzheitlicher Betrachtung des komplexen menschlichen Systems auch die Möglichkeit, sich während prozessorientierter Arbeitsprozesse regelmäßig zu bewegen.

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Mit der Produktfamilie se:lab lässt sich schnell und einfach ein smartes Lern- und Arbeitsumfeld gestalten.

Denkprozesse gelten bei den meisten Menschen immer noch als abstrakte, vom Körper losgelöste Fähigkeit. Unser Geist habe mit dem mechanisch funktionierenden Organismus wenig zu tun. Diese Vorstellung zweifelt immer mehr Forscher heute jedoch an. Schließlich handelt es sich bei uns Menschen um ein höchst komplexes System, indem ständig körperliche, geistige und psychische Wechselwirkungsfunktionen vorherrschen und durch Umweltreize beeinflusst werden. Wie Studien von Psychologen und Neurowissenschaftlern zeigen, beeinflussen körperliche Vorgänge (Bewegung bzw. körperliche Aktivität) das Denken viel stärker als bisher angenommen.

Bewegung kurbelt die Produktivität an

Um die gesundheitlichen Vorteile einer aktiven Lebensführung wissen wir schon lange. Schon der berühmteste Arzt des Altertums, Hippokrates (460–370 v. Chr.), hat den Zusammenhang von Bewegung, Aktivität und Gesundheit erkannt: „Alle Teile des Körpers, die zu einer Funktion bestimmt sind, bleiben gesund, wachsen und haben ein gutes Alter, wenn sie mit Maß gebraucht werden und in den Arbeiten, an die jeder Teil gewohnt ist, geübt werden. Wenn man sie aber nicht braucht, neigen sie eher zu Krankheiten, nehmen nicht zu und altern vorzeitig.“ Schon vor mehr als 1000 Jahren wurde im Gehen meditiert und diskutiert. Gelehrt und gelernt wurde im Stehen und auf dem Boden in Wechselhaltungen. Die Schüler von Aristoteles nannte man Peripatetiker („Umherwandler“), die sich ihr Wissen während des Umhergehens in großen Hallen angeeignet haben. Auch die Wandelhallen und Promenaden in den Klöstern und Kirchen der Antike sind Beleg dafür, dass Bewegung der Unterstützung geistiger Arbeit und Konzentration diente.

Heute findet dieses Verhalten in der Maßnahme „walk and talk“ eine Renaissance. Auch neue Studien können den positiven Einfluss von moderater und vor allem freiwilliger Bewegung auf das Denken bestätigen. Sind die Sinne in der Balance, ist der Mensch in der Balance. Die Evolution hat Gehirne für die Bewegung geschaffen. Wenn der Mensch zu viel sitzt, an einer Stelle verharrt, alles in seiner unmittelbaren Umgebung verfügbar hat, gerät sein komplexes System aus der Balance – und das beeinträchtigt sowohl agiles Lernen als auch agiles Arbeiten.

Anmerkung: Alle Inhalte in diesem Beitrag wurden von Dr. Dieter Breithecker recherchiert und zusammengetragen.

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