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Sedus Stoll AG verlegt Firmensitz nach Dogern

Schon im Jahr 1969 begann Christof Stoll, die Produktion von Waldshut schrittweise in die Nachbargemeinde Dogern zu verlegen. Das von seinem Großvater Albert Stoll im Jahr 1871 erworbene Gelände reichte nicht mehr aus, dem stetigen Wachstum des Unternehmens und den dadurch nötigen Expansionen zu entsprechen.

Schon seit Jahrzehnten werden Sedus Büromöbel mit modernsten Produktionsmethoden im nur vier Kilometer vom Gründerstandort entfernten Sedus Werk Dogern gefertigt. Im Frühjahr nächsten Jahres werden auch die Mitarbeiter der Abteilungen Marketing und Vertrieb das neue Bürogebäude am Standort Dogern beziehen, womit der komplette Umzug von Waldshut nach Dogern nach genau 50 Jahren abgeschlossen wird.

Als logischer und konsequenter Schritt wurde inzwischen auch der Firmensitz von Waldshut nach Dogern verlegt und die Gemeinde Dogern hat aus gegebenem Anlass die Straße vor dem Firmengelände umbenannt. Im Rahmen eines kleinen Festaktes wurde im Beisein des Dogerner Gemeinderates, des Sedus Aufsichtsrates und des Sedus Vorstands die neue „Christof-Stoll-Straße” am 24. September offiziell eingeweiht und mit der Hausnummer 1 zur neuen Firmenadresse der Sedus Stoll AG.

Erfolgreicher Unternehmer, grüner Vordenker und visionärer Querdenker:

Christof Stoll (* 26. Juni 1912; † 7. Mai 2003)

Als erfolgreicher Unternehmer schuf Christof Stoll die Grundlagen für den strategischen Ausbau und die internationale Ausrichtung des Unternehmens, das heute als einer der führenden Komplettanbieter für Büroeinrichtungen und Arbeitsplatzkonzepte zu den zehn größten Büromöbelherstellern Europas zählt und in über 50 Ländern vertreten ist. Mit dem Hauptsitz in Dogern zählt die Sedus Stoll AG zu den wichtigsten Arbeitgebern im Landkreis Waldshut.

Als grüner Vordenker praktizierte Christof Stoll aktiven Umweltschutz schon zu einer Zeit, als es diesen Begriff noch gar nicht gab und sein Leitsatz „Ökologie und Ökonomie sind keine Gegensätze, sondern Teil eines Ganzen“ ist heute noch in aller Munde. Auf diesen Fundamenten stehend kam für Sedus die in den 1970er Jahren beginnende ökologische Diskussion ebenso wenig überraschend wie die gegenwärtige Debatte der Nachhaltigkeit. Im Gegenteil: Die Vorreiterrolle von Sedus innerhalb der Möbelbranche lässt sich aus der Chronologie der letzten 30 Jahre unmittelbar herauslesen. Die Zahl der Auszeichnungen reicht von der Wahl von Christof Stoll zum Ökomanager des Jahres 1993 über das Öko-Audit nach EU-Norm 1995 als erster deutscher Möbelhersteller bis hin zur EMAS III Zertifizierung 2010 als weltweit erster Büromöbelhersteller.

Als visionärer Querdenker verband Christof Stoll die Denkschule der Kybernetik, die nach dem Zusammenspiel der Kräfte sucht, mit dem Humanismus und der Lehre der Anthroposophie. Für das Unternehmen prägte er das Prinzip des „dynamischen Sitzens“, für das sein Vater Albert mit der Entwicklung des „Federdrehs“, des ersten gefederten Drehstuhls mit beweglicher Rückenlehne, die Grundlage geschaffen hatte. Von Christof Stoll kamen immer neue Impulse, die physiologischen Bewegungsabläufe so gut wie möglich durch eine ergonomisch optimierte Sitzmöglichkeit zu unterstützen. Die im Jahr 1973 patentierte „Similarmechanik“ (auch Synchronmechanik genannt) gilt heute als weltweiter Standard und ist die bahnbrechendste Erfindung seiner Schaffenszeit. Schon seit den 50er Jahren beteiligte Christof Stoll seine Mitarbeiter am Betriebsergebnis, während seine Frau Emma die Belegschaft in der Betriebskantine mit gesunder Vollwertkost versorgte. Zwei weitere visionäre Ideen, die noch heute in modifizierter bzw. modernisierter Form praktiziert werden.

Stationen eines Unternehmerlebens

Christof Stoll studierte Betriebswirtschaft an der Universität Heidelberg und übernahm im Jahr 1937, nach dem Tod seines Vaters Albert Stoll II, im Alter von 25 Jahren die Geschäftsführung des Familienunternehmens. Sein Bruder Albert Stoll III übernahm den Schweizer Betrieb (heute Giroflex in Koblenz), Christof und Martin Stoll leiteten gemeinsam den Waldshuter Betrieb, bis sie ihn im Jahr 1958 aufteilten. Christof Stoll führte als Alleininhaber der gleichnamigen KG und unter der neu eingetragenen Marke Sedus den Betrieb am Gründerstandort Waldshut fort. Als erfolgreicher Firmenlenker trieb er das Unternehmen wirtschaftlich voran und gründete in den Folgejahren insgesamt acht europäische Tochtergesellschaften.

Aufgrund stetigen Wachstums verlegte Christof Stoll ab 1969 die Produktion schrittweise in die Nachbargemeinde Dogern, auch um der im Jahr 1970 neu errichteten Entwicklungs- und Versuchsabteilung Platz zu verschaffen, die sich seit dem Jahr 2011 ebenfalls im Sedus Werk Dogern befindet. Mit dem im Frühjahr des Jahres 2019 anstehenden Umzug der Abteilungen Marketing und Vertrieb ist die Verlagerung des Firmenstandortes von Waldshut nach Dogern nach genau 50 Jahren vollzogen.

Das ehemalige Waldshuter Firmenareal ist heute im Eigentum der Stoll VITA Stiftung, die in den Gebäuden aus der Gründerzeit untergebracht ist. Ein Großteil des Geländes wurde in einen Naturgarten umgewandelt, der inmitten der Stadt zum beliebten Treffpunkt für Jung und Alt geworden ist.

Christof Stoll und seine Frau Emma, deren Ehe kinderlos blieb, übertrugen im Jahr 1985 ihr Vermögen, das auch die Mehrheitsbeteiligung an dem seit 1995 als Sedus Stoll AG firmierenden Unternehmen umfasst, auf die gemeinnützige Stoll VITA Stiftung. Die Stiftung hat die Aufgabe, ihr Lebenswerk fortzuführen und für die Verwirklichung ihrer Gedanken „zum richtigen Leben“ zu werben – durch Förderung der Wissenschaft, der Gesundheitspflege, der Bildung, der Tier- und Pflanzenzucht, des Umwelt- und Naturschutzes und der Landschaftspflege.

Christof Stoll starb im Mai 2003, seine Frau Emma im März 2010. Beide wurden 90 Jahre alt.

 

 

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