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Hybride Hotels – Die Zukunft von Arbeit braucht Raum für menschliche Beziehungen

Was sind Hybrid-Hotels? Und welche Auswirkungen haben solche Modelle auf unseren Wohn- und Arbeitsplatz in Zukunft? Veerle Donders, Concept & Brand Director des Zoku liefert Antworten:

Langzeithotels sind oft gleichbedeutend mit kargen Zimmern und winzigen Kochnischen, die in Vororten liegen. Diese Art von Hotels haben jahrelang Business Traveller angezogen, die Geld sparen wollten. Aber das hat sich geändert: Die neue Generation von Geschäftsreisenden sucht nach Orten, die zentral liegen und die es ermöglichen, soziale Beziehungen untereinander zu pflegen. Sie wünschen sich einen Platz, den sie ihr zweites Zuhause nennen können. Und das ist „Zoku“. Zoku hat mit seinem hybriden Home-Office-Konzept und dem preisgekrönten Zoku Loft eine neue Kategorie in der Hotelbranche erfunden. Das hybride Hotel erleichtert das internationale Leben, Arbeiten und bewusste Reisen für Globetrotter, digitale Nomaden und Remote-Arbeiter:Innen. Wir sprachen mit Veerle Donders, Concept & Brand Director des Zoku über die Gestaltung eines außergewöhnlichen Wohn- und Arbeitsplatzes.

Extraordenary Workplace

In deinen eigenen Worten: Was ist ein hybrides Hotel?

Ein hybrides Hotel funktioniert wie ein 24/7-Ökosystem, das verschiedene Funktionen miteinander verbindet, von denen jede eine potenzielle Auswirkung auf eine andere hat. Anstatt nur Köpfe in Betten zu legen, nutzen Hybrid-Hotels ihre Quadratmeter viel effizienter, indem sie ihren Raum zum Schlafen, Arbeiten, Essen, Trinken und für Veranstaltungen zu unterschiedlichen Tageszeiten nutzen. Bei Zoku haben wir zum Beispiel keine Hotelzimmer, sondern Lofts, die auf hybride Weise genutzt werden können: tagsüber als Besprechungsraum oder Arbeitsbereich und abends als Wohnraum. Auch unsere Social Spaces werden in hybrider Form genutzt, indem sie tagsüber sowohl als Wohnzimmer für unsere Zoku-Bewohner:Innen als auch als Coworking Space für Einheimische und Mitglieder dienen.

Eingang des Hotels Zoku

Ihr habt eurem Hybrid-Hotel den Namen „Zoku“ gegeben. Wofür steht Zoku?

Zoku ist ein japanischer Begriff und bedeutet „Familie“, „Stamm“ oder „Clan“. Als Suffix wurde es in Japan häufig verwendet, um ein subkulturelles Phänomen zu definieren und zu prägen, bei dem Menschen mit demselben Lebensstil zusammenkommen. Da es unser tägliches Brot ist, Menschen zusammenzubringen, fanden wir den Namen sehr passend für unser Konzept.

Kleiner Rückzugsort im Hybriden Hotel Zoku

Mit der Gründung von Zoku habt ihr eine neue Kategorie im Hotelgewerbe definiert. Was sind die wichtigsten Vorteile eines Aufenthalts im Zoku?

Ah, da gibt es viele! Das hängt natürlich davon ab, wen man fragt, denn unsere modernen Geschäftsreisenden kommen aus den unterschiedlichsten Gründen und für die unterschiedlichsten Aufenthaltsdauern, aber ich fasse die beiden beliebtesten kurz zusammen:

Erstens: Zoku ist die perfekte Basis für komfortables Wohnen und effizientes Arbeiten. Mit seinen preisgekrönten Mikroapartments, in denen nicht das Bett, sondern der Küchentisch das dominierende Objekt im Raum ist, verlagert Zoku den Schwerpunkt von einem monofunktionalen Schlafraum zu einem multifunktionalen Wohn- und Arbeitsraum. Neben den Lofts sind die Social Spaces von Zoku ideal für unsere Bewohner:Innen, um ihren kreativen Arbeitsbereich zu nutzen, sich zu treffen und mit den lokalen Coworking-Mitgliedern von WorkZoku in Kontakt zu treten.

Dachterrasse des Hotels in Amsterdam

Zweitens verhindert die informelle und integrative soziale Atmosphäre von Zoku einsame Geschäftsreisen. Mit einer ausgewählten Gemeinschaft von Einheimischen und Internationalen an jedem Standort bietet Zokueine weiche Landung für Neuankömmlinge in der Stadt und bietet ihnen ein lokales soziales Leben. Unsere Community Manager binden jeden aktiv ein, indem sie regelmäßige Gemeinschaftsrituale (wie unsere Community Dinners, Live-Musik-Events und Fika-Kaffeepausen) und inspirierende Veranstaltungen organisieren.

Was ist der Hauptunterschied zwischen dem Konzept von Zoku und einem Serviced Apartment?

Serviced Apartments können recht geräumig und komfortabel sein, da man eine schöne Wohnung für sich allein hat. Man hat die Funktionalität einer Wohnung, aber es fehlt die soziale Interaktion, die man vermisst, wenn man länger als fünf Tage in einer Stadt lebt und arbeitet. Bei Serviced Apartments fehlt es auch an öffentlichen Bereichen, und hier unterscheidet sich das Konzept von Zoku. Die Social Spaces auf den Dächern bringen Menschen in Gemeinschaftsräumen zusammen, um gemeinsam zu arbeiten, einen Happen zu essen, etwas zu trinken oder sich in den grünen Außenbereichen zu entspannen.

Living Kitchen des Hybrid Hotels

Ihr habt eine Menge recherchiert: Welche Designelemente und architektonischen Vorteile musste Zoku haben, um die Zielgruppe der digitalen Nomaden anzusprechen?

Wir haben wirklich viel geforscht! Genau genommen sieben Jahre lang. 150 Interviews mit der Zielgruppe, das Gründungsteam, das als digitale Nomaden lebt, um in ihre Schuhe zu schlüpfen, die Entwicklung von sechs Prototypen unseres Loft und das Testen unseres Konzepts mit über 300 Personen haben uns geholfen, unsere Zielgruppe wirklich zu verstehen. Bei Zoku finden unsere Bewohner:Innen ihr Privatleben in den Zoku Lofts, die als clever gestaltete Homebase fungieren, in der sie alles finden, was sie zum komfortablen Leben und effizienten Arbeiten brauchen. Der Raum ermöglicht es ihnen, andere einfach in ihr Zuhause einzuladen, da sie an ihrem großen Küchentisch essen, sich treffen und spielen können, und der Raum verfügt über anpassbare Kunstwerke, die je nach Geschmack in den Korridoren ausgetauscht werden können, um sich wirklich zuhause zu fühlen. Architektonisch wurde alles in den Sozialräumen von Zoku so gestaltet, dass Menschen mühelos zusammenkommen. Die Barrieren zwischen „Personal“ und „Bewohner:Innen“ wurden auf ein Minimum reduziert, um ein heimeliges Gefühl zu schaffen. So gibt es im Zoku beispielsweise keinen traditionellen Empfangstresen, sondern einen großen Kaffeetisch voller Kuchen. Darüber hinaus erleichtern lange Gemeinschaftstische und gemütliche Sitzecken die Kontaktaufnahme zwischen Fremden.

Kreativ gestaltetes Büro im Hotel

Ihr erweitert das traditionelle Konzept eines Hotels zu einer Plattform, indem ihr eure Gemeinschaftsräume für die lokale Community öffnet. Was sind die Vorteile für euch und eure Gäste?

Zunächst einmal hilft es, hier eine besondere soziale Atmosphäre zu schaffen. Das Schöne an der Einbeziehung der lokalen Community ist, dass die Gäste des Hauses die Möglichkeit haben, sich tagsüber und nachts oder bei einer unserer zahlreichen Veranstaltungen während der Woche unter die Ortsansässigen zu mischen. Wir glauben fest daran, dass Essen und Musik die Menschen verbinden, und viele Anwohner scheinen uns zuzustimmen! Unsere lokalen Mitglieder, die WorkZoku-Coworking-Mitglieder, fungieren auch als eine beständige soziale Gruppe von Stammgästen, die die neu ankommenden Bewohner:Innenwillkommen heißen. In Hotels checken ständig Leute ein und aus. Glücklicherweise hat Zoku immer eine Gruppe von Langzeitbewohnern im Haus, die das Gemeinschaftsgefühl mit den Mitgliedern festigen können. Darüber hinaus können wir unsere Einnahmen pro Quadratmeter maximieren, indem wir Mitgliedschaften in Räumen anbieten, die sonst nicht ausgelastet wären.

Coworking im Hybrid Hotel

Ihr bietet auch einen Coworking Space für Ortsansässige an. Was ist die Idee hinter WorkZoku?

Da es uns um den Aufbau einer Gemeinschaft geht, wollten wir unseren Bewohner:Innen die Möglichkeit geben, sich mit den Ortsansässigen auszutauschen. Wir haben viele Menschen in der Nachbarschaft kennengelernt – viele von ihnen sind Freiberufler:Innen, kleine Start-up-Teams oder Solo-Selbstständige, die es einfach vermisst haben, Kolleg:Innen um sich zu haben und einen Raum, den sie ihr „Büro“ nennen können. Da diese Menschen es lieben, Teil eines internationalen Umfelds zu sein, und unsere Bewohner:Innen es lieben, sie während ihres Coworking-Tages zu treffen, war dies eine echte Win-Win-Situation. Außerdem sind die meisten Hotels genau das – Hotels. Als Einheimischer kann man dort nicht viel tun, und oft sind die Lobbys von Business-Hotels tagsüber leer, während die Gäste zur Arbeit in Bürogebäuden oder zu Meetings gehen. Wir fanden es interessant, diese ungenutzte Kapazität zu nutzen, um in den Social Spaces von Zoku den ganzen Tag und die ganze Nacht über eine lebendige Atmosphäre zu schaffen, anstatt nur morgens oder abends. Als WorkZoku-Mitglieder erhalten sie rund um die Uhr Zugang zu unseren Coworking Spaces auf dem Dach, einen Rabatt auf Speisen und Getränke, ein kostenloses Gemeinschaftsessen, exklusive Einladungen zu Veranstaltungen, Zugang zu einem privaten Mitglieder-Chat und die Möglichkeit, ihr Unternehmen bei uns zu registrieren.

Dachterrasse bei Nacht des Hotels Zoku

Text: Bernadette Trepte | Foto: Zoku / Ewout Huibers & Concrete

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