Mit viel Feingefühl – Wohnen, Arbeiten und Genießen im harmonischen Einklang

Wenn eine Innenarchitektin und ein Architekt ihr erstes, gemeinsames Haus renovieren, ist es nicht immer einfach. Die Ideen und Herangehensweisen könnten manchmal nicht unterschiedlicher sein. Aber nicht so bei Elisabetta Rizzato und Denis Stoppiglia. Sie haben in ihrem Zuhause eine Atmosphäre geschaffen, die nicht nur ihre Heimat, sondern auch das Wesen von beiden widerspiegelt. Wie sie das geschafft haben, erklärt uns Elisabetta im Gespräch.

Für einen ersten Einblick: Mit welchen drei Worten würdest du dein Zuhause beschreiben und warum?

Gemütlich, farbenfroh und mediterran, denn der gesamte Raum ist sehr hell und in warmen neutralen Tönen gehalten, mit Farbtupfern an einigen Stellen. Wir haben auch viele Fliesen, Vorhänge und Oberflächen verwendet, die typisch für unsere Gegend sind. Wir wollten einen Ort, an dem wir uns immer ein bisschen wie im Sommer und im Urlaub fühlen können!

Welche Farben favorisierst du für den Wohnbereich, welche für das Home Office?

Ich bevorzuge Farben, die warm und nicht zu grell sind, auch wenn ich gerne mit kräftigen Tönen arbeite. Unser Wohnbereich ist ein halboffener Raum zur Küche hin, und dort haben wir einen Teil der Decke in einem sehr leuchtenden Blau gestrichen – das ist meine Lieblingsfarbe. Wir haben auch etwas Grün in den Bogen des Wohnbereichs integriert, das ist die Lieblingsfarbe von Denis, und die Palette mit Terrakotta vervollständigt – eine Farbe, die wir beide mögen, weil es ein sehr warmer Ton ist.

Die Grenzen zwischen Zuhause und Home Office sind manchmal fließend. Wie gelingt es dir, privat und beruflich räumlich zu trennen?

Ich halte meine Home-Office-Ecke so aufgeräumt und übersichtlich wie möglich. Ich ordne meine Sachen in einem Schrank und nutze den oberen Bereich des Schreibtisches, um meine Terminkalender und Arbeitsmaterialien zu verstecken, wenn ich sie nicht brauche. Gleichzeitig möchte ich aber auch, dass das Home Office gut zum Rest des Raumes passt. Deshalb haben wir beispielsweise für die Schreibtischoberfläche eine ähnliche Holzart gewählt, die wir auch für den Fußboden nutzen. So wirkt der Arbeitsbereich harmonisch in den Wohnbereich integriert.

Ihr seid gerade dabei, euer eigenes Studio zu planen. Im Moment arbeitest du aber hauptsächlich von deinem Home Office aus. Wie hast du in deinem Zuhause eine Umgebung geschaffen, die dich inspiriert?

Wir haben jede Ecke so gestaltet, dass sie unseren eigenen Geschmack widerspiegelt, mit vielen maßgefertigten Elementen. Das wichtigste Detail für mich ist auf jeden Fall das natürliche Licht. Deshalb habe ich meine Büroecke vor das große, verglaste Türfenster gestellt, damit ich beim Arbeiten auch in den Garten schauen kann. Am Ende war es so hell, dass ich auch Vorhänge anbringen musste, aber ich liebe es (Elisabetta lächelt).

Wie beeinflussen Farben und Strukturen unsere Wahrnehmung?

Farben können die Wahrnehmung und das Gefühl, das wir von einem Raum haben, völlig verändern und sind außerdem eine der intelligentesten und kostengünstigsten Möglichkeiten, einen Raum neu zu gestalten. Wir sollten uns nicht scheuen, sie zu verwenden!

Was bevorzugst du in Bezug auf Dekoration, Farben und Materialien: Minimalismus oder mehr ist mehr?

Ich bin eine farbenfrohe Minimalistin. Ich liebe aufgeräumte und ordentliche Räume, aber gleichzeitig spiele ich auch gerne mit Farben und Texturen. Mein Mann ist sogar noch minimalistischer als ich, aber zum Glück hat er akzeptiert, dass wir Farben und Dekoration für unsere Raumgestaltung nutzen, und jetzt mag er sie auch.

Wer arbeitet hier?

Elisabetta Rizzato ist Innenarchitektin, Farb- und Trendexpertin und Gründerin des Blogs „Italianbark“. Auf ihrem zweisprachigen Einrichtungsblog berichtet Elisabetta über Architektur, Design und Entwicklungen in der Interior-Branche. Sie erreicht mit ihren monatlichen Trend-Reports eine internationale Leserschaft mit Abonnenten aus den USA, Asien, Australien, Großbritannien und der EU.

Text & Foto Bernadette Trepte