Den Bürostuhl richtig einstellen – 10 Schritte zur Arbeitsplatzoptimierung
Da die Menschen einen Großteil des Tages an ihrem Arbeitsplatz verbringen, wird das Thema Arbeitsplatzoptimierung zu einem immer wichtiger werdenden Thema. Häufig wird sich über Kopf- und Rückenschmerzen sowie Verspannungen im Nacken und in den Schultern beklagt. Dies können mitunter Folgen von dauerhaftem Sitzen sein. Den Bürostuhl richtig einstellen und auf eine gesunde Sitzhaltung achten kann große Auswirkungen auf die Vermeidung dieser Probleme haben.
Welches sind also die 10 wichtigsten Schreibtisch- und Bürostuhl-Anforderungen zur ergonomisch richtigen Einstellung eines Bildschirm-Arbeitsplatzes?
1. „Der rechte Winkel“
Um den Bürostuhl richtig einzustellen, wird grundsätzlich eine Grundeinstellung (wie im Bild links gezeigt) empfohlen. Individuelle Bedingungen können allerdings dazu führen, von diesem Konzept abzuweichen. Das Hauptziel bei der Einstellung des Bürostuhles ist, dass weder im Bereich der Beine noch des Rumpfes Druckstellen auftreten.
2. Die Sitzhöhe
Die Sitzhöhe soll so eingestellt sein, dass auf der Unterseite der Oberschenkel eine möglichst gleichmäßige Druckverteilung zu spüren ist. Dabei stehen die Füße vollständig auf dem Fußboden. Abhängig von der Absatzhöhe der Schuhe sollte die Sitzhöhe gegebenenfalls korrigiert werden, damit es zu einer Arbeitsplatzoptimierung kommt. Es kann bei Personen mit kurzen Beinen erforderlich sein eine Fußstütze zu benutzen, wenn kein höhenverstellbarer Tisch vorhanden ist.
3. Die Sitzneigeverstellung
Mit der Sitzneigeverstellung wird dem Körper ein größerer Körper-öffnungswinkel ermöglicht. Bei Sedus wird grundsätzlich nur eine Winkeländerung von 4° vorgesehen, um die Gefahr des Herausrutschens aus dem Sitz zu vermeiden. Die Oberschenkel sollten trotz Sitzneige-verstellung flächig und gleichmäßig auf dem Sitzpolster liegen. Gegebenenfalls sollte die Sitzhöhe nochmals angepasst werden.
4. Der Schiebesitz
Durch das Vor- und Zurückschieben des Sitzes bei der Einstellung des Bürostuhles gelingt die Anpassung an die individuelle Oberschenkel-länge. Auf der einen Seite sollte sichergestellt werden, dass das Anlehnen an die Rückenlehne gewährleistet ist. Dabei sollte die Sitzfläche in ganzer Fläche genutzt werden, damit ein Beckenkontakt zur Rückenlehne herrscht. Auf der anderen Seite sollte ein in etwa Drei-Finger-breiter Abstand zwischen dem Sitz und den Kniekehlen bestehen, damit im Bereich der Kniekehlen kein Druck aufgebaut wird.
5. Der Anlehndruck der Sitz-Lehnen-Mechanik
Um die Rückenlehne richtig einzustellen sollte diese einerseits nicht zu stark nach vorne drücken und andererseits ein Nach-hinten-fallen verhindern. Durch Probieren wird die Sitz-Lehnen Mechanik so eingestellt, dass das gesamte Spektrum der Lehnenbewegung den Oberkörper ausgewogen trägt. Das Feststellen der Rückenlehne sollte selten benutzt werden, da dynamisches Sitzen nachweislich positive Auswirkungen auf das Wohlfühlen und die Arbeitsleistung hat. Die Muskeln benötigen den Wechsel von An- und Entspannung.
6. Die höhenverstellbare Rückenlehne bzw. die Lordosenverstellung
Die richtige Einstellung der Rückenlehne eines Bürostuhles dient wie bei der Sitzhöhe dazu, eine gleichmäßige Druckverteilung zu erzielen. Dabei sollte die höhenverstellbare Rückenlehne die natürliche Doppel-S-Form der Wirbelsäule erhalten und stützen. Die Lordosenverstellung sollte also nicht auf das Becken drücken.
7. Die Armlehnen
Um die Armlehnen richtig einzustellen, sollten die Unterarme flächig aufliegen können und der Schulterbereich spürbar entlastet werden. Wenn die Tischplatte in der Höhe richtig eingestellt ist, kann diese auch als Armauflage genutzt werden und die Armlehnen können nach unten verstellt werden. Bei Arbeiten mit Tastatur und Maus sollten die Unterarme nicht zu weit von der Tischkante entfernt sein, da sonst die Arme gestreckt werden und die Schulterpartie dauerhaft angespannt wird. Bei der Einstellung des Breitenabstandes der Armauflagen sollte darauf geachtet werden, dass die Arme nicht nach außen abgewinkelt werden.
8. Die Nackenstütze
Die Nackenstütze soll im eigentlichen Sinn nicht den Kopf abstützen, sondern eine Entspannung der Nackenpartie ermöglichen. Diese wirkt sich besonders positiv bei einer oft genutzten hinteren Arbeitshaltung aus, da die Halsmuskulatur dadurch weniger arbeiten muss.
9. Die Tischhöhe
Im Sitzen sowie im Stehen gilt als Anhaltspunkt die Ellenbogenhöhe. Hier kann sich auch eine etwas niedrigere Einstellung positiv auswirken, da dadurch ein leichter Zugriff zu den Unterlagen ermöglicht wird. Wenn die Armlehnen nach unten verstellt sind, um besser an den Tisch heranzukommen, sollte die Tischhöhe unbedingt angepasst werden, damit die Ergonomie am Schreibtisch gewährleistet ist.
10. Der Monitor
Der Sehabstand zum Monitor ergibt sich aus dem individuellen Sehvermögen. Krampfhafte Dauerhaltungen sollten vermieden werden. Eine natürliche, aufrechte Kopfhaltung kann zu einer Entlastung des Hals- und Schulterbereichs führen. Zur Vorbeugung vor Ermüdung sollte zudem nicht vergessen werden, die Monitoreinstellungen von Helligkeit, Kontrast und Farbe individuell auf Ihre Umgebungslichtverhältnisse anzupassen, um eine Arbeitsplatzoptimierung sicherzustellen.
Fazit: Wie wird also eine Arbeitsplatzoptimierung möglich?
Den Bürostuhl richtig einstellen, die eigenen Sitzgewohnheiten regelmäßig überprüfen und dynamisches Sitzen sowie Bewegung in den Arbeitsalltag integrieren, sind die besten Voraussetzungen für ein nahezu beschwerdefreies Arbeitsleben im Büro.
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